Unterseite Interviews MEIN JOB BIBLIOTHEK: Porträt Kim Nitschke Volontärin Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt

Kim Nitschke – Volontärin Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt

 

Beruflicher Hintergrund & Werdegang.

Aktuell bin ich seit Oktober 2023 Volontärin an der Universitäts- und Landesbibliothek in Halle. Mein bibliothekarischer Werdegang beginnt aber schon viel früher. 2018 habe ich als studentische Hilfskraft im Magazin der ULB Halle angefangen und dort vier Jahre lang neben meinem Studium der Literaturwissenschaft gearbeitet. Ich wollte halt schon immer was mit Büchern machen, wie man so schön sagt. Aber meine Tätigkeit als Hilfskraft hat mir dann gezeigt, dass Bibliothek doch so viel mehr als nur Bücher ist und dass dort so viel Spannendes hinter steckt. Und so habe ich dann die Entscheidung getroffen, in einer Bibliothek arbeiten zu wollen.Nach meinem Abschluss hat es mich dann erstmal in den Norden verschlagen. 2022 wurde ich als Mitarbeiterin in der kleinen Stadtbibliothek in Zingst eingestellt. Dort war ich vor neue Herausforderungen gestellt. Nicht nur war ich Quereinsteigerin, sondern kannte bis dahin ja nur die Arbeit in einer wissenschaftlichen Bibliothek. Dennoch durfte ich schnell einige Aufgaben übernehmen. In einer kleinen Bibliothek macht ja jeder alles, aber Bereiche wie Veranstaltungsplanung und Finanzübersicht gehörten zu meinen Hauptaufgaben. So wurde ich nach acht Monaten stellvertretende Leiterin der Bibliothek.Als dann aber das Volontariat an der ULB Halle erneut ausgeschrieben wurde, musste ich diese Chance aber ergreifen, um mich weiter in der Bibliothekswelt fortzubilden.

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Bildnachweis Beitragsbild Kim Nitschke: © Uwe Hämsch / Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt

 

Persönliche Erfahrungen.

Was ich am meisten an der Bibliotheksarbeit schätze, ist, wie sehr einem immer und immer wieder gezeigt wird, dass Bibliothek eben mehr als ihr Stereotyp ist. Man arbeitet eben nicht mehr nur mit Büchern. Es geht von Programmierübungen für Grundschulkinder mit BeeBots bis hin zu Forschungsdatenmanagement.
Eine Veranstaltung, die ich mir aus meiner Zeit in der Stadtbibliothek Zingst immer wieder gerne ins Gedächtnis rufe, war die Nachlese zur Leipziger Buchmesse 2023. Zusammen mit einer Kollegin bin ich nach Leipzig zur Buchmesse gefahren, um dort einen Einblick in die neuesten Erscheinungen des Buchmarkts zu bekommen, aber auch um Bücher und andere Medien zu entdecken, die nicht im Mainstream zu finden sind. Danach haben wir unsere Lieblingsfunde vor einer großen Runde an Interessierten vorstellen dürfen. Es war die perfekte Fusion von Arbeit und privater Passion.
Jetzt in der ULB Halle war es ein ganz besonderes Gefühl, selbst Einführungen für Studierende in der Zweigbibliothek zu geben, in der ich selbst während meines Studiums die meiste Zeit verbracht habe. Gefühlt noch gestern, habe ich selbst an dieser Einführung teilgenommen und plötzlich befinde ich mich auf der anderen Seite.

 

Sinnstiftung & Mehrwert.

Die Bibliotheksarbeit ist einfach grundsätzlich extrem nutzendenorientiert und versucht möglichst viele Bedürfnisse abzudecken und zu unterstützen. Da es ja nun viele verschiedene Nutzendentypen sind, ist das Dienstleistungsangebot auch dementsprechenden groß. Besonders spannend finde ich dabei die immer größere Hinwendung zum Open Access und, auch im gleich Rahmen, die vielen Digitalisierungsprojekte. Zugänglichkeit als Kernaufgabe der Bibliotheken wird dadurch ganz neu gedacht.

 

Empfehlungen.

Die Bibliotheksarbeit ist so vielfältig wie die Personen, die in diesem Bereich arbeiten. Natürlich gibt es grundlegende Aufgaben wie Katalogisierung oder Thekendienst. Dennoch sehe ich, zumindest aus meinen bisherigen Positionen heraus, auch viel Potenzial, eigene Stärken und Interessen einzubringen. Zudem befindet sich die Arbeit ständig im Wandel. Anpassungsfähigkeit und Flexibilität sehe ich daher als wichtige Fähigkeiten.

 

Entwicklungen & Zukunftsaussichten.

Die Open Access Bewegung wird die Bibliothekswelt weiter stark beeinflussen. Bücher werden nie komplett aus den Bibliotheken verschwinden, meiner Meinung nach, werden sie aber immer weiter aus dem Fokus rücken.Auch die geänderten Bedürfnisse der Nutzenden wird die Bibliothek in ihren Dienstleitungen weiter prägen. Der Wandel hin zur Bibliothek als Lernraum oder Dritter Ort veranlasst jetzt schon das Neudenken von Arbeitsplätzen bzw. der Präsentation (oder Nicht-Präsentation) von Bestand.

 

Es gibt viele Wege, wie man in die Bibliothekswelt einsteigen kann. Deswegen sollte man sich nicht entmutigen lassen, falls es nicht sofort klappt.

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